Im Kampf gegen Eroberung der Ettenheimer Briefkästen durch unser Informationsmaterial darf man dann auch gegen die gültigen Corona-Regeln verstoßen – ohne Maske näherte der Kämpfer gegen rechts sich mir auf weniger als 1,5 m und beschimpfte mich als „Nazi“, „Rechtsradikaler“ und „braunen Abschaum“. Auf die Frage, warum er denn glaube, dass diese Bezeichnungen zutreffen, da er mich ja noch nie gesehen oder gar mit mir gesprochen habe, gab es keine Antwort, stattdessen sprach (bzw. schrie) er mir ein Hausverbot und ein Einwurfverbot für AfD-Flyer in seinen Briefkasten aus. Aber nicht nur das, er stellte sich mir in den Weg und hinderte mich daran, weiter zu gehen, da keiner aus der Straße meine Flyer im Briefkasten haben wolle. Wenn ich nur einen Schritt weiter gehen würde, würde er die Polizei rufen. Weiterhin warf er entsprechende Beleidigungen um sich. Um der Situation ein Ende zu setzen, rief ich selbst die Polizei. Auch beim Telefonieren gab er keine Ruhe und sprach immer wieder dazwischen.
Nach dem Anruf und während des Wartens auf die Polizei zeigte der vorgebliche Antirassist dann sein wahres Gesicht und meinte, ich sei selbst als Flüchtling nach Deutschland gekommen, sei doch gar kein richtiger Deutscher, da ich nicht akzentfrei und richtig Deutsch spreche und ich solle wieder zurück nach Kasachstan gehen, wo ich herkomme. Er sagte, ich stehe ab heute auf Platz eins seiner Liste und wenn sie (wen er damit meint, wollte er nicht sagen) an die Macht kommen, sei ich der erste, den sie holen. Als ich die Beleidigungen und Drohungen mit meinem Smartphone dokumentieren wollte, rastete er dann komplett aus, stürmte mit geballten Fäusten und schäumend vor Wut auf mich zu und drohte mich auf der Stelle dem Erdboden gleich zu machen, wenn ich filmen würde, weshalb ich dies dann unterließ. Bevor die Polizei kam, fragte er noch, ob ich denn ein Abitur hätte, worauf ich erwiderte, ob er Menschen denn nur nach der schulischen Bildung beurteile. Statt die Frage zu beantworten meinte er nur, so einer wie ich habe bestimmt kein Abitur, ich wäre zu dumm dafür.
Über diesen Vorfall berichte ich deshalb, weil ich finde, dass er sehr gut zeigt, wie einige unserer Gegner wirklich sind: Sie geben vor, Antirassisten zu sein und gegen Hass zu kämpfen, dabei sind in Wirklichkeit sie die größten Rassisten und voller Hass, der sich in diesem Fall gegen uns richtet, aber doch auch generell auf den Menschen schließen lässt, der sich so verhält. Ich hatte schon mit sehr vielen AfD-Mitgliedern und -Sympathisanten zu tun und wurde von diesen noch nie wegen meiner Herkunft beleidigt. Unsere Gegner kämpfen gegen eine angebliche Bedrohung der Demokratie durch die AfD, merken aber nicht, dass sie selbst es sind, die gegen die demokratischen Prinzipien verstoßen, indem sie uns daran hindern wollen, unsere demokratischen Rechte wahrzunehmen.